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30.01.05

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Beschreibung Maine Coon

  Erscheinung

Alle Eigenschaften der Maine Coon weisen auf ihre Anpassung an das harte und rauhe Klima hin und weisen sie eindeutig als Jäger aus. Maine Coon sind sehr kräftige robuste Katzen.Ihr glänzendes Fell ist schwer und wasserabweisend, wirkt auf den ersten Blick leicht fettig, ist aber weich und sehr pflegearm. Im Bereich von Hals, Bauch und Hinterbeinen ist es länger, um so vor Feuchtigkeit und Schnee zu schützen. Am Rücken und im Nacken ist es deutlich kürzer, damit es sich nicht im dichten Unterholz verfangen kann. Wer einmal das Fell einer Maine Coon gestreichelt hat, weiß, daß es nicht mit dem anderer Katzen vergleichbar ist. Es gibt keine besondere Fellfarbe -musterung, vielmehr kommen mit wenigen Ausnahmen alle Farben und Muster vor.

 

Der Schwanz ist lang und sehr buschig, damit sich die Katze im Winter mit ihm zudecken kann und so zusätzlich vor Kälte geschützt ist. Die Füße sind extrem groß und rund, an der Unterseite mit Fellbüscheln besetzt und dienen so hervorragend als "Schneeschuhe". Die Anpassung an schneereiche Regionen sieht man auch an den sehr langen Beinen.

 

Ihre Ohren sind groß, stehen weit auseinander und haben einen großen Bewegungsradius. Sie sind zum Schutz vor Kälte stärker mit Fell besetzt als die anderer Rassen. So weisen sie auch innen und an der Spitze einen starken Haarwuchs auf.

 

Die Augen sind groß, stehen weit auseinander und stehen leicht schräg. Sie sind ebenso wie die Ohren Überlebensmerkmale, die dazu dienen das Hör- und Gesichtsfeld zu erweitern. Ebenso wie beim Fell gibt es auch hier diverse Farben.

 

Der Kopf ist eckig mit hohen Wangenknochen. Die quadratische Schnauze erleichtert das Ergreifen von Beutetieren. Die Kiefer sind mit mächtigen Zähnen besetzt und stark genug, den Schädel einer Ratte zu brechen.

 

Maine Coon sind große muskulöse Katzen. Männchen erreichen normalerweise ein Gewicht von 13 bis 18 Pfund, während Weibchen meist 9 bis 12 Pfund wiegen. Ihr endgültiges Gewicht haben Main Coon meist mit 12 Monaten erreicht, das gesamte Wachstum jedoch dauert ca. 3 Jahre, wobei sich hier nur noch die Körperform ändert.

Ein weiteres Merkmal ist ihre Stimme. Meistens geben Maine Coon nur ein taubenähnliches Gurren oder Trillern von sich. Wenn sie tatsächlich einmal Maunzen, so wird ihre weiche dünne Stimme ihrem imposanten Äußeren keinesfalls gerecht. Ihr Knurren wiederum läßt eher auf einen ausgewachsenen Luchs als auf eine Katze schließen.

 

Charakter

Wer sich am äußeren Erscheinungsbild einer Main Coon orientiert, glaubt schnell, es mit einer Wildkatze zu tun zu haben und erlebt eine Überraschung.


Entgegen ihrem Aussehen sind Maine Coon nämlich sehr liebenswürdige und gesellige Tiere. Wird eine Maine Coon allein gehalten braucht sie sehr viel menschliche Zuwendung, die sie sich auch eindringlich wenn auch unaufdringlich verschafft.


Dabei reden Maine Coon sehr viel. Ihr Gurren und Maunzen begleitet einen ständig. Sie sind sehr umgänglich und verträglich mit anderen Hausbewohnern, verstehen sich prima mit Hunden und leben auch mit Kindern problemlos zusammen. Vorraussetzung ist natürlich, daß sie von klein auf aneinander gewöhnt sind.


Maine Coon sind zwar sehr mensch-orientiert, dabei aber immer unabhängig. Wer eine Schoßkatze sucht ist mit einer Maine Coon schlecht bedient. Eine Maine Coon sucht zwar immer die Nähe und folgt einem von Zimmer zu Zimmer, untersucht alles was ihr Mensch macht und versucht zu helfen, aber sie wird sich lieber auf einem Stuhl in der Nähe niederlassen, als sich auf den Schoß zu legen. Verläßt man den Raum, so wartet sie vor der Tür bis man wieder zurück ist.
Eine Maine Coon ist niemals ein Ersatz für ein Baby, aber wer einen Freund und Kumpel sucht ist mit ihr bestens bedient. Maine Coon sind entspannt und von einer angenehmen Leichtigkeit. Sie sind lebhaft und bleiben ihr Leben lang verspielt. Bietet man ihnen nicht genügend Spielmöglichkeiten, so finden sie selber welche. Alles ist interessant und wird einer Betrachtung ausgesetzt.


Gerne spielen sie Verstecken mit ihrem Menschen oder verschleppen Gegenstände. Dabei legen sie nicht selten richtige kleine Lager an. Auch apportieren Sie häufig ihre Spielzeuge. Beim Spielen zeigt sich übrigens auch, daß Maine Coon eher boden-orientiert sind. Sie lieben es, irgendwelchen Gegenständen am Boden nachzujagen und diese mit ihren großen Füßen zu behaken, was auf ihre Instinkte als ausgezeichnete Mäusejäger hinweist. Dabei sind sie, gemessen an anderen Katzen, von einer überdurchschnittlichen Reaktion und Schnelligkeit. Spielt man mit der bloßen Hand mit einer Maine Coon, darf man sich über blutige Finger nicht wundern. Sie ist immer schneller. Maine Coon sind auch hervorragende Springer. Sätze von 2 bis 3 Meter stellen kein Problem für sie dar. Können sie ihr Ziel jedoch auf eine bequemere Weise erreichen, so werden sie diese mit Sicherheit vorziehen.
Auch übt Wasser auf Maine Coon einen Gewissen Reiz aus. Das liegt wohl auch daran, daß sie durch ihre eigentliche wilde Abstammung noch eher daran gewöhnt sind und daß durch ihr Fell sowieso nur selten Wasser an den Körper gelangt.


Es fällt bei den Maine Coon extrem der Charakterunterschied zwischen den Männchen und Weibchen auf. Während die Katzen eher mütterlich und würdevoll auftreten, bleiben die Kater ihr Leben lang wahre Clowns, die immer im Mittelpunkt stehen wollen und laufend Unsinn verzapfen. Maine Coon lassen sich problemlos als reine Wohnungskatzen halten - vorrausgesetzt, die Wohnung ist ausreichend groß und man bietet ihnen genügend Abwechslung - und eignet sich daher gut für Berufstätige. Das liegt nicht zuletzt an ihrem ausgepräten Schlafbedürfnis. So ist eine Maine Coon täglich bis zu 16 Stunden mit Schlafen und Körperpflege beschäftigt.

 

Herkunft  

 

Geographisch ist die Maine Coon wie der Name bereits sagt im amerikanischen Staat Maine Zuhause. Maine liegt im Norden der USA an der Grenze zu Kanada und grenzt an den Atlantik. In Maine herrscht ein sehr kaltes und rauhes Klima vor. Hierauf wird später im Text bei der Beschreibung der Rasse noch eingegangen. Es gibt viele verschiedene Geschichten und Spekulationen über die zoologische Herkunft der Maine-Coon-Katzen. Da die Geschichten allesamt romantischer als die Spekulationen sind , sollen sie hier zuerst erwähnt werden.

Einer dieser Geschichten verdankt die Maine Coon Ihren Namen:

So ging man noch bis 1974 davon aus, daß die Maine Coon eine Kreuzung zwischen Hauskatze und Waschbär (engl. racoon) sei. Dazu haben sicherlich das stämmige Aussehen der Katzen und der gewaltige Schwanz beigetragen. Zudem war die Aufteilung der Vorderzehen bei den ersten wilden Maine Coon der Waschbären sehr ähnlich. Heute weiß man, daß eine solche Kreuzung schon aus biologischer Sicht unmöglich ist. Abgesehen davon ist eine solche Annäherung dieser verschiedenen Rassen schon verhaltensbedingt nicht vorstellbar.Aus ähnlichem Grund mußte auch die Theorie einer Kreuzung zwischen Hauskatze und Wildkatze verworfen werden, da in den in Frage kommenden Gebieten außer Luchs und Puma keine Wildrassen anzutreffen sind. Eine Verpaarung dieser Großkatzen mit den zierlichen Hauskatzen kommt aus zoologischer Sicht also auch nicht in Frage.

Romantischer ist da schon die Geschichte von Kapitän Samuel Clough, die sich teilweise auf Fakten stützt:

Kapitän Clough soll gegen Ende der Französischen Revolution versucht haben, die Königsfamilie in Sicherheit in die Vereinigten Staaten zu bringen. So nahm er Teile des königlichen Mobiliars und Haushalts an Bord. Außerdem befanden sich einige langhaarige Katzen im Besitz der Königin - vermutlich Angora oder Perser, die zu dieser Zeit in Europa groß in Mode waren. Der Plan der Evakuierung wurde jedoch vereitelt, das Ende der Revolution ist jedem bekannt. Da niemand mehr Anspruch auf die königliche Habe anmelden konnte verblieb alles im Besitz des Kapitäns. So nahm er u.a. die Katzen mit in seine Heimat Wiscasset in Maine und eben diese Katzen sollen die Vorfahren der Maine Coon gewesen sein.

Eine weitere Legende rankt sich ebenfalls um einen Kapitän: Kapitän Coon aus der Nähe von Biddleford Pool in Maine. Kapitän Coon trieb Handel entlang der neuenglischen Küste und war ein großer Katzenliebhaber. Überall wo er an Land ging sollen ihm seine Katzen gefolgt sein. Unter diesen Katzen hatte er auch einige langhaarige Perser- und Angorakatzen die, wie schon oben erwähnt, in Europa zu dieser Zeit groß in Mode waren. So wie der Kapitän sich an Land wohl vergnügte taten es auch seine Katzen, und jedesmal wenn in einem Wurf Langhaarige auftauchten sagte man mehr oder minder erfreut: "Das war wieder eine von Coons Katzen!" Da ihr Äußeres etwas besonderes war, hat man schließlich begonnen, diese langhaarigen Katzen miteinander zu kreuzen bis daraus die Maine-Coon-Katze entstand.

Auch bei den ernsthafteren Spekulationen spielt die Seefahrt eine große Rolle. So weiß man heute, daß ebenso wie zur Zeit der Besiedelung Amerikas bereits die Wikinger Katzen auf ihren Schiffen mitführten, um so der Mäuse und Ratten an Bord Herr zu werden. Die Wikinger hielten sich bereits damals in ihren Siedlungen eine andere Rasse, die noch heute in Europa bekannt ist: Die norwegische Waldkatze. Und tatsächlich haben Vergleiche in den letzten Jahren große Gemeinsamkeiten der beiden Rassen erkennen lassen. So sind beides wildlebende Rassen, körperlich hervorragend an das rauhe jeweilige Klima angepaßt und exzellente Jäger.

Am wahrscheinlichsten ist jedoch, daß sich die Maine Coon aus den verschiedenen Rassen entwickelt hat, die Einwanderer während der Besiedelung mitgebracht haben. Dieses dürften in erster Linie normale Hauskatzen gewesen sein, wie sie noch heute bei uns üblich sind. Aus den Pyrenäen soll eine besondere Zuchtform gekommen sein, die French Domestic. Aber es dürften sich auch einige langhaarige Katzen darunter befunden haben, wie die damals häufig vorkommende Russische Katze und die Russische Steppenkatze, die der Maine Coon extrem ähnlich sein soll.

Genau wird sich die Herkunft der Maine Coon wohl nie bestimmen lassen, vermutlich aber hat sich aus diesen verschiedenen Rassen unter Anpassung an das extrem rauhe Klima in Neuengland dann die Maine Coon entwickelt.

 

 

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Stand: 10.11.04